Rahden ist eine Stadt, die im Kreis Minden-Lübbecke liegt und zum Regierungsbezirk Detmold gehört. Vom Dümmer See aus sind es rund 15,3 km nach Rahden. Neben einer wunderschönen landschaftlichen Umgebung finden sich hier auch zahlreiche kulturelle Aspekte, die in jedem Fall einen Besuch lohnenswert machen. Dazu gehört auch der Museumshof Rahden mit seinem Bauerngehöft und seinen Nebengebäuden, die vollständig eingerichtet sind. Sie spiegeln ein stückweit die Lebens- und Arbeitsweise im 19. Jahrhundert wieder, sodass Groß und Klein gleichermaßen ihren Gefallen an dem Museum haben.
Das Haupthaus
Das Haupthaus im Museumshof Rahden stammt aus dem Jahr 1689. Es ist auch unter dem Namen Niedersachsenhaus oder Niederdeutsches Hallenhaus bekannt. Das Kammerfach sowie die Herdwand wurde erst im Jahr 1789 ergänzt. Das Dach sowie auch die Vorräte werden durch zwei Ständerreihen getragen und liegen nicht auf den Außenwänden auf, was dazu führt, dass diese Bauweise auch Zweiständerhaus genannt wird. Rechts und links von der Deele liegt der Bereich, wo das Dreschen sehr anschaulich gezeigt wird. Angefangen von Dreschflegeln, über Wehwanne und Wurfschüppe bis hin zur Dreschmaschine, die erstmals 1870 in Betrieb genommen wurde.
Der Speicher
Die Tür des Speichers ist bereits etwas ganz Besonderes, denn sie besteht aus verbundgezapften Eichenbohlen. Der Speicher wird heute aus Ausstellung genutzt, wo wunderschöne alte Trachten zu sehen sind, die aus dem Rahdener Kirchspiel stammen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs trugt überwiegend die bäuerliche Bevölkerung diese Trachten, die mit besonderen Mützen kombiniert wurden. Zusätzlich zur Trachtenkleidung können Sie sich auch Werkzeuge anschauen, die von Wanderschneidern oder Wanderschustern in der damaligen Zeit verwendet wurden.
Das Backhaus
Errichtet wurde das Backhaus im Jahr 1560 und zählt somit zu einem sehr alten Gebäude in der gesamten Hofanlage. Das zeigt sich sehr deutlich am Fußboden, der noch aus Lehm besteht. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem Backofen, der auf einem Sockel steht, der ungefähr 50 Zentimeter hoch ist. Ein kleines Rauchloch sorgt in der Ofenwölbung dafür, dass Rauch und Gase nach oben hin abziehen können. Die Größe des Backofens ist allerdings beachtlich, denn er kann problemlos bis 25 Brote mit einem Gewicht von 30 Pfund aufnehmen.
Die Rossmühle
Die Rossmühle ist etwa 1860 entstanden und ist ein Bauwerk, welches eine quadratische Grundform und ein dazu passende kantiges Dach aufweist. Verwendet für den Aufbau wurden damals Hohlziegel, die unterdockt und feldgebrannt waren. Die Besonderheit dieser Mühle bestand darin, dass sie durch reine Pferdekraft angetrieben worden ist. Früher wie heute diente sie zum Mahlen von Schrot und Brechen von Flachs. Allerdings wurde sie überwiegend für die Verarbeitung von Flachs genutzt, um den Holzanteil darin zu zerbrechen. Es gibt heute noch bestimmte Tage im Jahr, wo dieser Vorgang genau beobachtet werden kann und alles detailgetreu vorgeführt wird.
Die Museumsgarten
Eigentlich ist der Museumsgarten ein wunderschöner Bauerngarten, der zum Spazieren gehen einlädt. Der Garten selber ist umrahmt von Weidenflechtzäunen sowie von einer Hecke aus Buchsbäumen, in deren Inneren zahlreiche Kräuter und Gemüsesorten angepflanzt sind. Aber auch Knollengewächse und Stauden können sich die Besucher anschauen. Etwa ab Juli kommen herrliche Farben in den Garten und machen ihn somit sommerlich bunt.
Die Umgebung rund um den Museumshof
Der Museumshof birgt viele interessante Bauwerke, die einen Blick in traditionelle Arbeiten geben. Doch auch das Gelände rund um den Museumshof ist nicht uninteressant. Hier gibt es nicht nur Streuobstwiesen, sondern auch eine Bleichwiese und Felder für Kartoffeln, Flachs, Runkel und Schwarzhafer. Sogar Tabak wird hier angebaut. An ausgesuchten Tagen wird den Besuchern das Fädeln von Tabak gezeigt und erklärt. Gedroschen wird das angebaute Getreide mit einem klassischen Flegel oder mit einer Spitzdreschmaschine aus alten Zeiten.
Wegbeschreibung: Schnellste Route vom Dümmer See über L853. 13 min (15,3 km)
Fürs Navi: Museumshof Rahden, Museumshof 1, 32369 Rahden
Öffnungszeiten je nach Corona-Lage:
Einzelbesucher:
Dienstag bis Samstag von 13.00 – 18.00 Uhr
Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr
Gruppenbesucher:
Dienstag bis Sonntag von 09.00 – 18.00 Uhr (nur auf Voranmeldung)
Kontakt:
Tanja Gutjar
Tel. 05771-2282
Hinweis: Der Museumshof ist größtenteils barrierefrei. Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Personen können alle Gebäude auf unserem barrierefreien Rundgang erreichen. Das Lütke Hus, das Haupthaus und das Trauzimmer sind zudem auch befahrbar.